Die Europäische Union (EU) hat im Rahmen des Green Deal mehrere Gesetzesinitiativen veröffentlicht, die darauf abzielen, Nachhaltigkeit und Verantwortung in Unternehmen zu stärken, die in der EU tätig sind.
Diese Initiativen bringen neue produkt- und lieferkettenbezogene Sorgfaltspflichten und Nachhaltigkeitsanforderungen mit sich. Eine wachsende Zahl von Unternehmen wird dadurch gesetzlich verpflichtet, Umwelt- und Menschenrechtsrisiken sowohl in ihren eigenen Betrieben als auch entlang ihrer Lieferketten zu ermitteln und zu beheben. Darüber hinaus gibt es immer mehr privatwirtschaftliche Anforderungen, die Entwaldungsfreiheit und CO2-Reduzierung in den Lieferketten vorschreiben.
Der strategische Einsatz von strikten Standards wie Donau Soja wird immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil der unternehmerischen Sorgfaltspflichten, um die Einhaltung der Anforderungen zu gewährleisten. Donau Soja steht für entwaldungsfreien, umwandlungsfreien und emissionsarmen Sojaanbau. Die Donau Soja CO2-Daten basieren auf (LCAs) und stehen als Primärdatensätze in anerkannten Datenbanken wie Agrifootprint, Sustell und gfli, als Grundlage für eigene Berechnungen zur Verfügung.
Zu den wichtigsten Punkten zählen:
EU – Entwaldungsverordnung (EUDR)
Der Trilog am 3. Dezember kam zu dem Ergebnis, dass die Umsetzungsfrist für die EUDR um ein Jahr bis zum 30.12.2025 verlängert werden sollte (für kleine Unternehmen wurde das Anwendungsdatum auf den 30.06.2026 geändert).
Der Vorschlag des Europäischen Parlaments, eine „Nullrisiko“ Kategorie einzuführen, wurde nicht angenommen. Der Inhalt der ursprünglichen Fassung mit drei Risikokategorien, nämlich geringes, Standard oder mittleres und hohes Risiko, bleibt daher unverändert. Das Länder-Benchmark, das alle Anbauländer in eine dieser drei Kategorien einteilt, soll bis Ende Juni 2025 fertiggestellt werden.
Nächste Schritte
Damit die um ein Jahr verlängerte Regelung in Kraft treten kann, muss die Vereinbarung in der dritten Dezemberwoche im Plenum des Europäischen Parlaments noch bestätigt werden.
QS Sojaplus und AMA pastus+
Seit Januar 2024 muss das Soja in Futtermitteln vom deutschen Qualitäts- und Sicherheitssystem QS sowie beim österreichischen AMA pastus+ entwaldungs- und umwandlungsfrei zertifiziert sein (siehe auch Sojaplus). Donau Soja und Europe Soya sind von beiden Systemen als Nachhaltigkeitsstandards anerkannt. Erfahren Sie hier mehr über die Anforderungen von QS Sojaplus und AMA pastus+ auf unserer Website.
EU – Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD)
Ab 2025, für das Berichtsjahr 2024, müssen betroffene Unternehmen über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) unter Verwendung eines verbindlichen Rahmens namens European Sustainability Reporting Standard (ESRS) berichten. Durch eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse müssen die Unternehmen bestimmen, über welche ESG-Themen sie berichten müssen – mit Ausnahme von CO2-Emissionen. Alle Unternehmen sind verpflichtet, einen wissenschaftlich fundierten CO2-Reduktionspfad umzusetzen. Die CSRD schreibt vor, dass Unternehmen in ihren Jahresberichten ESG-Informationen offenlegen müssen, insbesondere klimarelevante Daten und Pläne zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in ihren eigenen Betrieben und entlang ihrer Lieferketten. Wie bei der Finanzberichterstattung müssen diese CSRD-Berichte von unabhängigen Wirtschaftsprüfern abgenommen werden, um sicherzustellen, dass die Informationen seriös sind. Die CSRD zielt darauf ab, die Transparenz sowie die Qualität und den Umfang der Nachhaltigkeitsdaten, die Investoren, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen zur Verfügung stehen, zu verbessern, und so ein nachhaltigeres globales Geschäftsumfeld zu fördern.
European Sustainability Reporting Standard (ESRS)
Der ESRS bildet den Standard, nachdem für die CSRD berichtet werden muss. Er legt den Rahmen für die ESG-Berichterstattung fest. Dabei ist es für alle Unternehmen verpflichtend, Ziele und Maßnahmen zur CO2-Reduzierung festzulegen, die u. a. auch Scope-3-Emissionen (entlang ihrer Lieferketten) umfassen.
Für KMUs, die nicht unter die CSRD fallen aber Teil der Lieferketten von berichtspflichtigen Unternehmen sind, wird derzeit ein freiwilliger Berichtsstandard entwickelt, der VSME. Dies hilft KMUs bei der Vorbereitung, was berichtspflichtige Unternehmen von ihnen abfragen.
Science-based Targets Initiative (SBTi)
Die SBTi ist eine globale Initiative des Privatsektors für den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft. Die teilnehmenden Unternehmen müssen sich öffentlich zu ihrem Ziel verpflichten und einen detaillierten, wissenschaftlich fundierten Plan zur CO2-Reduzierung einschließlich Scope-3-Emissionen entwickeln, der die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Fast 8.000 Unternehmen sind Teil der SBTi (Mai 2024).
EU – Lieferkettengesetz (CSDDD)
Unternehmen müssen die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz entlang ihrer Lieferketten sicherstellen, einschließlich der Vereinbarkeit mit dem 1,5-Grad-Ziel (Pariser Klimaschutz-Abkommen), was eine CO2-Reduktion in ihren Lieferketten bedeutet.
VORTEILE VON DONAU SOJA & EUROPE SOYA
Donau Soja ist ein Pionier auf dem Gebiet der entwaldungsfreien Lieferketten. Donau Soja bietet nicht nur zertifiziertes Soja an, das in Europa ohne Entwaldung oder Schädigung anderer wertvoller Ökosysteme angebaut wird, sondern unterstützt Unternehmen auch bei der Einhaltung weiterer Nachhaltigkeitsaspekte, die sich aus den neuen Unternehmensverpflichtungen ergeben, wie z. B.:
- CO2-Reduktion: Donau Soja / Europe Soya-zertifiziertes Soja kann den CO2-Fußabdruck von Produkten deutlich reduzieren. Dies hilft bei zukünftigen gesetzlichen Anforderungen wie der CSRD und dem EU-Lieferkettengesetz sowie bei freiwilligen Initiativen wie der Science-Based Targets Initiative (SBTi). Rund 8.000 Unternehmen weltweit haben sich im Rahmen der SBTi verpflichtet, den CO2-Ausstoß in ihren Betrieben und Lieferketten zu reduzieren. Wir arbeiten eng mit anderen Organisationen zusammen, um unsere Mitglieder bei der CO2-Reduktion und der Erreichung der SBTi-Ziele zu unterstützen.
- Rückverfolgbarkeit: Donau Soja / Europe Soya bieten eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Soja bis zum Feld durch ein mehrstufiges Kontrollsystem und Rückverfolgbarkeitszertifikate. Donau Soja ist hier Vorreiter und verschafft Unternehmen einen erheblichen Vorteil bei der Umsetzung der EUDR.
- Landumwandlung: Donau Soja / Europe Soya wird in Europa angebaut und ist garantiert umwandlungsfrei (Stichtag 2008), wodurch neben Wäldern auch andere wertvolle Ökosysteme geschützt werden. Dies geht weit über die Anforderungen der EUDR hinaus und unterstützt Unternehmen und Initiativen, die sich zu entwaldungs- und umwandlungsfreien Lieferketten verpflichtet haben.
- Biodiversität: Donau Soja schützt die biologische Artenvielfalt durch eine Vielzahl von Anbaupraktiken, wie z.B. reduzierter Einsatz von Pestiziden, Best Practice im Wassermanagement und Schutz vor Landumwandlung.
- Ohne Gentechnik: Donau Soja/Europe Soja ist garantiert GMO-frei.
EUDR-PROJEKTE – JETZT TEILNEHMEN
Donau Soja lädt interessierte Unternehmen ein, sich an Projekten zur Umsetzung der EUDR NOW zu beteiligen und gemeinsam nachhaltige, entwaldungs- und umwandlungsfreie Lieferketten aufzubauen. Wenn Sie teilnehmen oder weitere Informationen erhalten möchten, kontaktieren Sie uns gerne unter sustainability@donausoja.org.
WEBINAR: EUDR & BEYOND – 17.10.2023
Donau Soja und der Global Nature Fund gaben beim Webinar wertvolle Einblicke in die europäische Sojaernte 2023, die zukünftigen Anforderungen an die europäischen Sojalieferketten und das neu ELAN-Tool, das vom Global Nature Fund zur Bewertung von Entwaldungsrisiken in Lieferketten entwickelt wurde.
Die Präsentationen des Webinars sind hier verfügbar:
Eine Aufzeichnung des Webinars steht Ihnen hier zur Verfügung: